Freitag, 24. Oktober 2008

Ankunft in Gorna Oriahovica

Fuer mich war erstmal schwer vortstellbar, dass ich jetzt ein ganzes Jahr mit dem EVS nach Bulgarien gehen wuerde. Aber am 2. Oktober war es dann soweit. Die Woche davor war ich naemlich noch im Urlaub gewesen und hatte dann nicht mehr so viel Zeit mich von allen meinen Freunden und natuerlich meiner Familie zu verabschieden. Als ich in Stockholm war, habe ich echt ueberhaupt nicht daran gedacht, dass ich in zwei Wochen nach Gorna gehen wuerde. Allerdings war ich auch gar nicht nervoes oder aufgeregt, weil ich fuer ein ganzes Jahr weg sein wuerde. Ich fuehlte mich eher vorfreudig genauso wie als kleines Kind wenn der Weichnachtsmann kam und ich endlich die Geschenke auspacken konnte. Ich glaube dieses Gefuehl des Abschieds und auch des Ankommens kann man nur beschreiben, wenn man selbst fuer eine gewisse Zeit in irgendwohin faehrt und nicht genau weiss was einen dorrt erwartet.

Jedenfalls habe ich doch tatsaechlich versucht meinen Blog in Englisch zu schreiben, was mir aber total misslungen ist, denn ich konnte keine Gefuehle oder Emotionen ausdruecken. Ich fuehlte mich eher wie ein Versicherungsvertreter, der versucht einen moeglichst sachlichen Bericht zu verfassen.
Im Nachhinein war ich auch von mir selbst ueberrascht wie viel ich in den letzten drei Wochen schon erlebt habe und an wie wenig ich mich noch erinnern kann. Es passiert einfach viel zu viel in einer zu kurzen Zeit. Ja ja die Reizueberflutung ist schon extrem. Aber ich glaube ich werde besser. Ich kann mich wieder daran erinnern was ich letzte Woche gemacht habe. Ich hoffe doch mal, dass ich nicht die einzige Person bin, der sowas passiert.

Nun aber zurueck zu meiner Abfahrt oder auch meiner Anreise, je nachdem wie mans sehen will. Fuer mich war es eher eine Anreise. Jedenfalls stand ich sehr frueh am morgen auf, um den Zug nach Frankfurt am Main zu nehmen, denn je eher ich in Sofia sein wuerde desto eher waere ich auch in Gorna Oriahovica. Ich hatte wirklich keine Lust irgendwann in der Nacht anzukommen. Tja, aber das konnte ich mir nun mal nicht aussuchen und so verpasste ich beispielsweise den letzten Bus nach Gorna Oriahovica und nahm dann den Zug. In der Zwischenzeit unterhielt ich mich mit Hristo, der fuer meine Aufnahmeorganisation in Sofia arbeitet. Die Zugfahrt war auf jeden Fall spannender als der Flug, denn da schlief ich, und ich sah unglaublich viele Berge und kleine Orte, die in Deutschland niemals einen eigenen Bahnhof bekommen haetten. Zwischendurch bin ich auch mal wieder eingeschlafen und als ich aufwachte, wusste ich erstmal nicht genau wo ich mich befand. Es dauerte einige Minuten, um heruaszufinden, dass ich im Zug nach Gorna Oriahovica sass. Am Bahnhof wurde ich dann von Ramona, einer Freiwilligen aus Thueringen und Matthias, der uebrigens auch an meiner schoenen alten Schule in Erfurt war sowie einem Amerikaner vom Peace Corps abgeholt. Wir fuhren per Taxi nach Gorna, aber ich bekam nicht viel mit, ich war dermassen uebermuedet. Ich wohne seitdem mit Ramona in einer Wohnung und ich habe auch schon viele Photos davon gemacht.

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