Donnerstag, 7. Mai 2009

An den Maifeiertagen in Vratsa

Was macht der Freiwillige wenn er mal wieder mehrere Tage Freizeit hat? Na sicher, verresisen und dieses Mal bin ich sogar in Bulgarien geblieben. Ich muss mich erst mal selbst loben. Sonst bin ich ja immer wenn ich mehr Zeit hatte ins Ausland gefahren, aber ich dachte mir mal in eine weit weg gelegene Ecke Bulgariens zu fahren. Und da ich Jamie, einen Amerikaner vom Peace Corps beim Kukeri-Festival im Maerz in Shiroka Laka kennengelernt hatte und er mich eingeladen hatte ihn zu besuchen, fuhr ich mit Marion und einer bulgarischen Freundin-Nadia-
dort hin. An den Abenden vor unserer Fahrt ueberlegte ich mit Nadia fieberhaft im Facebook-Chat wie wir uns am besten mit ihr treffen koennten, denn sie wohnt in Sofia und es ist natuerlich sinnlos, wenn sie erst nach GO kommt und wir dann zusammen verreisen. Belogradshik liegt im nordwestlichen Teil von Bulgarien nahe der Grenze zu Rumaenien. Der Ort selbst hat keinen Bahnhpf, ist aber etwa eine halbe Stunde vom naechsten Bahnhof entfernt und kann gut per Bus oder haeufiger Taxi erreicht werden. Irgendwie klappte es mit der Verbindung nicht nach Belogradshik zu fahren und sich dort mit Nadia zu treffen, denn ihre Zuege oder Busse aus Sofia kamen entweder zu frueh oder zu spaet an, sodass wir auf sie mehrere Stunden warten muessten oder andersherum. Also trafen wir uns in Vratsa, einer Stadt von der aus wir eine Wanderung in die Ledenika-Hoehle oder den nahegelegenen Naturpark unternehmen wollten. Das hatten wir urspruenglich fuer das Ende unserer Reise geplant, denn Vratsa liegt etwa in der Mitte des Weges zwischen Belogradshik und GO. Wie dem auch sei, Marion und ich machten uns also frueh morgens um 4 Uhr auf den Weg zum Bahnhof, denn es kam kein Bus-logischerweise..das hatte ich auch gar nicht erwartet- und wollten kein Taxi nehmen. Unser Gepaeck war sehr schwer-wenn ich mich zurueckerinnere, stelle ich fest, dass es deutlich zu viel war, was ich mitnahm, aber immer noch kein Vergleich zu dem was Marion alles in ihrem deutlich groesseren Rucksack hatte- aber letzten Endes schafften wir den Weg und trafen dort sogar Slato, eine Freundin von Nadia-sie ist auch im Jugendparlament- auf dem Weg zu einem Leichtathletikwettkampf. Wir waren im mit Abstand langsamsten Zug unterwegs nach Vratsa, aber das hatte auch den Vorteil, dass ich mein mitgebrachtes Muesli essen konnte, ohne mich mit Milch zu bekleckern.

Endlich mal wieder was Gesundes nach langer Zeit nur Banitsa, Koefte und Kebabtsche

Interessante Felsformationen auf dem Weg nach Vratsa. Im Zug waren auch viele bulgarische Wanderergruppen unterwegs.

In Vratsa angekommen liefen wir erst mal in der Stadt herum, die als furchtbar haesslich beschrieben wurde. Matthias sagte mir allerdings, dass Vratsa wunderschoen sei. Aber fuer ihn ist alles toll, was in Bulgarien liegt. Ich war aber deutlich ueberrascht. Es gab viele schoene Haeuser zu sehen. Insgesamt gefaellt mir die Stadt viel besser als GO. Man kann in recht kurzer Zeit in die Berge zum Wandern, was in GO nicht moeglich ist. Hinter uns ist Christo Botev zu sehen, der hier auf der Flucht vor den Tuerken war, weil er gegen sie um die bulgarische Unabhaengigkeit kaempfte.

Ein Glockenturm und dahinter der Ethnografische Komplex, in dem wir allerdings nicht drin waren.

Eine Kirhce auf dem Weg zum Wanderweg

Der Weg zur Ledenika-Grotte war etwa 16 km lang und damit deutlich zu weit fuer uns mit unserem schweren Gepaeck. Ausserdem hatte Nadia die Hoehle schon mal gesehen.

Wir fragten sehr viele Leute, um den Weg zum Anfang des Naturparkes herauszufinden, aber alle meinten, dass es nur eine halbe Stunde sei. Wir liefen aber etwa zwei einhalb Stunden. Also nochmal vielen Dank fuer die ausfuehrliche Information . Das ist naemlich immer das Suspekte an den Bulgaren. Alles, was in der Naehe liegt, wir als ganz weit entfernt angegeben und schwupps nach zehn Minuten ist man schon da. Wenn sich aber etwas sehr weit entfernt befindet, ist es auf einmal ganz nahe, so in etwa einer halben Stunde. Der Lieblingsausdruck der Bulgaren ist sowieso след малко also nach einer(kurzen) Weile. das kann man immer sagen, wenn man keine Ahnung hat oder die Wanderer einfach nur loswerden will.

Ein Baechlein plaetschert dahin

Auf dem Weg begleiteten und interessante Felformationen

Marion mit ihrem Bagpack und Nadia mit ihrem winzigen Rucksack. Ich frage mihc was sie alles so mit hatte. Kann nicht besonders viel gewesen sein. ich lag in etwa in der Mitte zwischen den Beiden was das Gepaeck anbetrifft.

Wir versuchten es auch mit Trampen, aber es wollte uns keiner mitnehmen. Merkwuerdig, vielleicht lags an den grossen Rucksaecken, die wir trugen.

Die Felsen faszinierten mich sehr, denn im flachen GO gibt es nichts derartiges zu bestaunen.


Und hier sind auch ein paar Kletterer zu erkennen. Wenn man sie denn sehen kann.



Und ueberall gab es auch noch solche kleinen Hoehlen zu erkennen.


Gleich haben wir es geschafft bis zum Anfang des Naturparks. Wir hatten uns ja vorhergenommen dort noch ein bisschen dem Weg zu folgen, aber es war einfach viel zu steil fuer uns und unsere geschundenen Ruecken konnten keinen Meter mehr laufen, sodass wir unser Ziel schnell aufgaben.

Wir wurden sogleich mit einem traumhaften Blick belohnt fuer unsere vielen Muehen des Aufstiegs.

Nachdem wir etwa ein oder zwei Stunden in der Sonne geschlafen hatten, fuehlten wir uns gleich deutlich besser und waren auch bereit fuer den Rueckweg.

Allerdings nur mit dem Taxi. und insgesamt liefen wir etwas mehr als neun Kilometer, im Taxi kamen wir nach etwa einer Viertelstunde im Stadtzentrum an und nahmen den zug nach Belogradshik. Nicht ohne vorher nochmal im Billa-meinem Lieblingssupermarkt- einzukaufen.
In Belogradshik trafen wir Jamie und er brachte uns in seine geraeumige Wohnung. er hat doch unglaublicherweise drei Schlafzimmer mit drei Betten und einem Ehebett sowie grossem Wohnzimmer und Kueche sowie Bad mit Badewanne und Fenster. Das ist der helle Wahnsinn.

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