Samstag, 25. April 2009

Asoziales Verhalten und mein fortwaehrendes Problem mit Violeta oder ihr Problem mit mir

Also ich habe auf meinem Blog noch die veraltete Version. Ich habe Violeta ja gefrgat und sie meinte, dass es mit dem Essen geht und wir das Geld bekommen koennen, nur dass es sehr wenig sei, 250 Leva, also 50 Leva weniger als wir im Restaurant verbrauchen koennten. Trotzdem fanden Marion und ich, dass es genug sei..es sind immerhin 125 Euro und die Preise sind ja deutlich niedriger als in Deutschland. Sie meinte aber wenig spaeter - ich habe es durch Matthias erfahren- dass es nicht geht und ich Violeta nicht mehr aufregen soll. Sie habe sich schon mit mir abgefunden, dass ich nichts machen wuerde. Da dachte ich ja, dass es ein Witz sein soll. Nun ja, in manchen Punkten hat sie ja recht, zb, dass ich mich am Anfang fuer sie schien es desinteressiert verhalten habe- aus meiner Sicht eher eingeschuechtert von Matthias und Mona, weil sie sich schon so gut auskanten in Bulgarien und die Sprache schon sprachen..- na ja, aber ich habe mich ja veraendert und bin nicht mehr so, dass wissen auch alle, nur sie nicht. Denn ich glaube sie sieht mich immer noch so wie ich am Anfang gekommen bin und nicht, dass ich eine Veraenderung durchgemacht habe.. was man bei ihr ja nicht sagen kann, sie ist immer noch die gleiche geblieben. Ich habe mich also in aller Ruhe von einem sehr aufgebrachten Matthias- denn er ist ja durch und durch Violetas Mann und steht fuer alles ein, was sie sagt- anschreien lassen, auch wenn er sich dann etwas beruhigt hat. Aber ich kann auch ganz furchtbar wuetend werden... Zuerst ging es nur um das Essen und dass es nicht moeglich sei, aber dann kam Matthias darauf zurueck, dass ich mich am Anfang asozial verhalten haette, womit ich in einigen Punkten mitgehen kann, aber wenn er mich so bezeichnet ist, er es alle mal, aber darueber habe ich schon so oft geschrieben.. und er wird sich nicht mehr veraendern. Wie gesagt Violeta ist genau wie ich ein sehr sturer Mensch, nur mit dem Unterschied, dass sie meine Bemuehungen und Anstrengungen nicht sieht. Wenn sie mich kritisiert hat, habe ich immer versucht, es zu veraendern, hingegen sie nichts an sich und ihrer Art veraendert hat. Fakt ist jedenfalls, dass am Anfang zwischen uns viel schief gelaufen ist und ich das in ihren Augen nicht mehr veraendern kann. Das ist die eine Sache.
Deshalb rieten mir Matthias und Mona sie nicht noch mir dem Essen zu provozieren, da sie nur noch ihre Ruhe haben moechte. Matthias schlug mir vor noch ein paar Aktivitaeten zu starten, aber ich sehe es irgendwie nicht ein, denn ich weiss, dass ich mit ihr nicht mehr dicke Freunde werden kann. ich werde also weiter im Restaurant essen muessen. Marion hat sich sehr leicht von Matthias abspeisen lassen, dass sie mal mit Violeta reden koenne, ob sie ihr Essen fuer die Zeit bekommen koennen wenn sie reise. Aber ich weiss, dass es keinen Erfolg bringen wird, denn Violeta soll ja einen Vertrag abgeschlossen haben mit den Restaurants und wenn sie den kuendigt muessen alle Freiwilligen das Geld ausgezahlt bekommen. Und das will Matthias verhindern, glasklar. Wenn ich mit Violeta besser klarkommen wuerde, dann wuerde ich den Schritt wagen und sie bei der Nationalagentur anschwaerzen, aber ich weiss ja, dass sie am laengeren Hebel sitzt und wenn sie will kann sie mich im Sommer mit Arbeit zupacken...und ich kann nichts machen. Ich hatte auch einen Halbzeitbericht geschrieben, indem ich nur gelogen habe, damit ich keinen Aerger mit ihr bekomme, denn ich weiss, dass sie ihn lesen wird bevor er an die Nationalagentur geschickt wird. Ausser der Projektbeschreibung stimmte nichts. Ich denke, dass ich das mit dem Essen sicherlich hineingeschrieben haette und auch sonst gemeckert haette, aber da sich alles so angespannt hat, ist es sinnlos fuer mich etwas dagegen zu unternehmen. Ich war natuerlich sehr aufgebracht danach und habe auch sehr stark geweint als ich zuhause war, bin dann gleich ins Bett gegangen, denn der Tag war schon total verkorkst.. und da ich nach zwei Stunden nicht schlafen konnte, bin ich nochmal rausgegangen um mich ein bisschen abzureagieren und es wirkte. Denn fror ich sehr, obwohl ich sogar Pullover und Schal trug und nachdem ich wieder zuhause war und ich duschte wurde mir wieder warm.

So, nun zu einem anderen Thema. Ich bin jetzt wieder halbwegs zufrieden mit meinem Bulgarischunterricht. Ich weiss, dass mir mehr zusteht, aber Violeta sagte ja, dass alle anderen Freiwilligen auch nur 3 Monate hatten, was mit ja egal ist, denn mir steht der Unterricht die ganze Zeit zu. Aber unter diesen Umstaenden kann ich das nicht auch noch ansprechen. Es ist schon gut, dass ich jetzt wieder ein- bis zweimal in der Woche haben werde.

Eine andere Sache ist die, dass es mir oft so vorkommt, dass Violeta ein grosses Deutungs- und Auslegungsproblem hat. Einmal sass ich mit Marion vor dem Theater und ass den Rest des Kuches der von der Feier vom Theater uebriggeblieben war. Wir taten das, weil wir auf Silvia, einem Maedchen aus dem Theater warteteten, denn sie hatte uns am vorherigen Tag angeboten mit uns den Raum aufzuraeumen.. Aber eine Reinigungskraft hatte es schon getan, sodass wir beide auf sie warteten, weil wir dachten, dass es unfair sei einfach so zu gehen. Simeo oder jemand anderes sah uns dabei und fand, dass es asozial aussehe wie wir auf dem Buegersteig warteten und den Kuchen assen.
Oder ein anderes Mal bekam ich von Simeon den Halbzeitbericht zum Ausfuellen und ich fragte ihn, ob ich es auch draussen machen koenne, denn das Wetter sei viel zu schoen um drinnen zu sein. Von Matthias- von dem ich auch das erste Beispiel erklaert bekam- erfuhr ich, dass ich angeblich gesagt habe soll, dass es im Theater kalt gewesen sein soll, was ich nie getan habe.
Ach ja und wieder mal Matthias erklaerte mir, dass es Violeta nicht gefaellt, dass ich franzoesische Buecher lese und mich andererseits aufrege, dass ich keinen Bulgarischunterricht bekomme und die Sprache nicht lerne. Denn es gaebe ja so viele Moeglichkeiten die Sprache zu lernen. Was ich in meiner Freizeit mache, kann Violeta und Matthias ganz egal sein. Ich kann so viele franzoesische Buecher lesen wie ich will. Dass mein Sprachunterricht oft ausfiel ist aber etwas ganz anderes und das habe ich auch erklaert. Denn ich habe nur gesagt, dass ich wieder mehr Unterricht haben moechte, weil er mir zusteht und nicht, weil ich kein Bulgarisch spreche oder nicht sprechen kann.

Ich werde die letzten vier Monate alles so lassen wie es ist, denn ich weiss ja, dass alles was ich noch so machen werde, keinen Anklang bei ihr finden wird und um ehrlich zu sein, warum sollte ich mich dann so ins Zeug legen? Ich werde sicherlich nicht mehr ihr Lieblingsfreiwilliger werden...und ich will es auch gar nicht werden. Aber wenn sie fuer mich mein Youthpass ausgefuellt haben- also die Urkunde, dass ich an einem Freiwilligendienst teilgenommen habe- kann ich in meinem Abschlussbericht alles aufschreiben was mich gestoert hat und ich werde sicherlich nicht mehr luegen. Es ist mit auch herzlich egal, was sie von mir denkt. Ich werde Conny mal fragen, ob die Aufnahmeorganisation im Nachhinein doch noch was an meinem Youthpass aendern kann.. wenn nicht kann ich endlich mal die Wahrheit sagen.

Meistens bin ich von den unheoflichen und unerzogenen Bulgaren einfach nur genervt. Wie kann ein ganzes Volk nur so sein? Mona hatte gestern ihre Abscheidsparty und sie haette auch nicht da sein muessen, denn ausser mir, Marion und einer anderen angereisten Freiwilligen hat sich keiner fuer sie interessiert und mit ihr geredet ausser am Anfang. Da fragte sie sich schon warum sie ein ganzes Jahr da war und alle nur kamen, weil sie Geld fuer Getraenke und Essen bezahlt hatten. Bei Marion und mir wird es nicht anders sein.. egal was solls, den Bulgaren fehlt eben das Verstaendnis wie man Auslaender integriert und wie man ihnen wenigstens eine schoene Abschiedsparty organisieren kann...indem man sich fuer sie interessiert, mit ihnen redte und zwar mehr als "wie gehts und du wirst uns so fehlen .., ach du gehst schon??." und auch mal ihre Musik spielt, denn die Party war wie alle anderen, abgesehen davon, dass sie sie als Abschiedsparty verkauft hatten.

Ich werde trotzdem hier bleiben, denn ich gebe nicht auf.. Ich weiss, das die Situation nicht mehr viel besser werden kann, aber ich werde auch daran arbeiten, dass sie nicht noch schlimmer wird.

3 Kommentare:

  1. Hallo Feli,
    ist ja echt beindruckend wie detailliert du von deinem Leben in Bulgarien berichtest.
    Ich wünsche dir weiterhin alles gute und dass du dich mit Violeta verstehst...

    Viele Grüße
    Sabine = )

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  2. ...was ist denn da los?

    Da wollte ich mal wieder bei dir vorbeischauen, Feli, um zu sehen, was es Neues in Bulgarien gibt - und da herrscht seit fast drei Wochen Funk- & Bildstille in deinem Blog und der letzte Beitrag hat was von "Konflikt zwischen den Kulturen"???

    Offensichtlich hat Bulgarien nicht so sehr auf euch gewartet, wie ihr euch das alle mal ganz anders vorgestellt habt?

    Kleiner Tipp: Andere Menschen & Kulturen nehmen auch Unterstützung an und vielleicht kannst du deine Energie & Kraft ja auch an anderer Stelle in Zukunft besser einsetzen?

    Gruß aus Deutschland,

    Uwe.

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  3. Bulgaren sind verrueckt!

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